Rasen richtig vertikutieren

Durch das Vertikutieren werden Rasenfilz und Moos auf der Rasenfläche beseitigt. Zudem bekommen die Wurzeln der Gräser mehr Sauerstoff, sodass die Rasenfläche dichter wachsen kann und letztlich strapazierfähiger wird. Allerdings vernachlässigen viele Gartenbesitzer diesen Arbeitsgang. Doch selbst wenn sie den Rasen nach dem Mähen gründlich abkehren, können Teile abgestorbener Pflanzen und Schnittgut zurückbleiben. Diese Bilden letztlich eine dünne Schicht organischen Materials, woraus der sogenannte Rasenfilz entsteht.

Im Normalfall wird dieser Rasenfilz von Mikroorganismen abgebaut, was aber nicht mehr möglich ist, falls die Schicht zu dick werden sollte. Die Folge: Unkräuter und Moos wachsen nach und die Rasengräser bekommen zu wenig Sauerstoff, Nährstoffe und Licht, weshalb der Rasen irgendwann verkümmert.

Worauf achten beim Vertikutieren?

Richtig VertikutierenOb es notwendig ist, dass der Rasen vertikutiert wird, kann jeder Gartenbesitzer ganz einfach ermitteln: Er braucht lediglich mit einem Grubber oder einer kleinen Metallharke durch die Grasnarbe gehen und darauf achten, ob an den Zinken Moospolster oder alte Mährückstände hängen bleiben. Einen weiteren Hinweis darauf, dass das Vertikutieren notwendig ist, gibt auch ein starker Wuchs von Unkraut. Als besonders anfällig für die Bildung von Rasenfilz gelten schwere und luftarme Lehmböden sowie Rasenflächen, die im Schatten liegen.

Vor dem Vertikutieren muss der Gartenbesitzer natürlich in erster Linie darauf achten, das richtige Gerät zu benützen. So besitzt ein Vertikutierer eine Spindel, an welcher Messer angebracht sind, welche die Grasnarbe einritzen und dabei den Rasenfilz und Moos herausschlagen.

Das A und O: die richtige Vorbereitung

Wird der Rasen richtig gepflegt, ist die Vertikutierung üblicherweise in den Monaten von April bis September möglich. Wird der Rasen in den Sommermonaten intensiv genutzt, sollte die Pflege aber bereits im Frühling oder in den späten Sommermonaten erledigt werden, weil die Grünfläche einige Wochen zur Regeneration benötigt.

Vor dem Vertikutieren sollte der Rasen im Frühjahr gedüngt werden. Einen guten Anhaltspunkt im heimischen Garten liefert dafür die Narzissenblüte: Sobald diese Blumen blühen, wachsen auch die Rasengräser wieder. Der optimale Zeitpunkt für die Vignettierung ist circa zwei Wochen nach der Düngung. Denn nun haben die Gräser eine optimale Versorgung mit Nährstoffen und die Spuren der Vertikutierung sind bereits nach wenigen Wochen nicht mehr sichtbar. Zu spät sollte die Vertikutierung jedenfalls nicht erfolgen, weil es im Mai bereits äußerst trocken sein kann, sodass eine anschließende Bewässerung notwendig ist.

Vertikutieren – aber richtig

Vertikutiert sollten ausschließlich trockene Rasenflächen werden. Wichtig ist außerdem, dass vor dem Vertikutieren die richtige Höhe eingestellt wird. Die Grasnarbe sollte von den Messern nämlich nur maximal drei Millimeter tief eingeritzt werden. Nachdem der Rasen auf eine Höhe von etwa zwei Zentimetern gekürzt ist, wird das Gerät zügig in Form eines Schachbrettmusters über die Fläche geführt.

Falls dem Gartenbesitzer kahle Stellen auf der Rasenfläche auffallen, sollte er diese mit frischen Rasensamen auffüllen. Sobald das Vertikutieren erledigt ist, muss der gelockerte Rasenfilz gründlich abgeharkt werden.

Auf schweren Böden sollte der Gartenbesitzer nach dem Vertikutieren eine Schicht von etwa zwei Zentimetern Bausand auf den Rasen streuen. Das hat zur Folge, dass der Lufthaushalt des Bodens erheblich verbessert wird.

Ein wichtiger Aspekt: die Nachsaat

RasenpflegeGartenbesitzer, die nach der Vertikutierung eine Nachsaat des Rasens planen, sollten diese im günstigsten Fall Ende April oder Anfang Mai durchführen.

Denn in diesem Zeitraum sind die Bodentemperaturen in einem optimalen Bereich für das Keimen der Samen.

Wird früher nachgesäht, besteht die Gefahr von Bodenfrösten, wodurch das Saatgut absterben kann oder nur äußerst ungleichmäßig keimt.

Richtig vertikutieren – weiterehilfreiche Tipps

  • Beim vertikutieren sollte man darauf achten, dass man nur trockene Rasenfläche bearbeitet. Dies macht den Vertikutiervorgang um einiges leichter und strapaziert den Boden nicht noch weiter.
  • Die Vertikutierhöhe sollte auf jeden Fall richtig eingestellt sein. Dabei dürfen die Messer die Grasnarbe maximal zwei bis drei Millimeter tief einritzen. Dringt der Vertikutierer zu tief in den Boden ein schadet dies nur, anstatt zu helfen.
  • Die ideale Rasenhöhe zum vertikutieren sind drei bis vier Zentimeter bei den meisten Rasen. Natürlich kann dies auch davon abweichen, alternativ kann man auch die tiefste Einstellung des Rasenmähers wählen.
  • Beim Vertikutiervorgang selbst sollte man darauf achten das Gerät zügig über die Fläche zu führen und nicht zu lange an einer Stelle stehen zu bleiben. Sonst wird an diesen Stellen die Grasnarbe zu stark geschädigt.
  • Vom Bewegungsablauf her sollte man den Vertikutierer zunächst in Längs- und dann in Querbahnen über die Fläche ziehen, so dass ein feines Schachbrettmuster entsteht.
  • Drücken Sie den Führungsholm beim Richtungswechsel nach unten, damit die Messer sich in der Luft befinden.
  • Kahle Stellen sollten sofort nach dem vertikutieren mit frischen Rasensamen nachgesäht werden um diesen Wachstum zu ermöglichen und mögliche Lücken im Rasen zu schließen.
  • Den gelockerten Rasenfilz und Moosreste sollte man nach dem eigentlichen Vertikutiervorgang gründlich entfernen um den Rasen den benötigen Platz zum wachsen zu schaffen.
  • Bei Rasenflächen auf schweren Böden sollte man nach dem Vertikutieren eine etwa zwei Zentimeter starke Schicht Bausand aufbringen. Diese sorgt für eine Verbesserung des Lufthaushalts des Boden.

Über weitere hilfreiche Tipps sind wir dankbar und würden uns über eine Mail von ihnen freuen.

Weiterführende Links

Den richtigen Vertikutierer finden
2018-09-10T15:55:32+01:00